Der Austrieb hat sehr früh begonnen, weshalb wir abermals kurz durch drohenden Frost um unsere Ernte bangen mussten. Glücklicherweise blieben wir kompett davon verschont und die Vegetation hat sehr rasch begonnen; durch ausrechend Niederschläge ging die Entwicklung im Weingarten sehr schnell voran, wodurch die Blüte sehr früh einsetzte und bereits Anfang Juni abgeschlossen war.
Der Sommer stellte uns vor große Herausforderungen, da wir im Gegensatz zu allen anderen Regionen sehr viel Niederschlag hatten, teilweise konnten Weingärten nicht mehr befahren werden, wodurch Handarbeit unumgänglich war. Zwischen den Regenphasen hatte wir richtige Hitzephasen, was eine gezielt per Hand ausgeführte Laubarbeit verlangte, damit man Sonnenbrandschäden vermied. Trotz des heißen Sommers war die Entwicklung der Reife nicht zu früh, weshalb wir mit dem Erntebeginn bis Anfang September zuwarten konnten.
Ein Adriatief brachte Anfang September abermals viel Niederschlag, was uns doch etwas nervös machte. Her hieß es Ruhe bewahren, tiefere Rieden mit schwereren Böden vorzulesen und abzuwarten. Im Gegensatz zu den Befürchtungen hielt sich der Botrytisverlauf aber in Grenzen und wir konnten die Hauptlese Ende September und Anfang Oktober durchführen.
Die großen Gewinner des Jahrgangs sind die Rebsorten Sauvignon Blanc und Riesling, wo wir auf unseren vom Schiefer geprägten Rieden fast keine Botrytisproblematik hatten, aber auch die Gelben Muskateller, sowie die Burgundersorten erreichten eine hohe Reife.
Der Jahrgang 2018 ist geprägt von einer komplexen Aromatik, einem vielschichtigen, aber niemals opulenten Körper, da die Säurewerte im Gegensatz zu den anderen österreichischen Weinbaugebieten sehr gut waren. Handarbeit über die gesamte Vegetation war im Jahrgang 2018 der Schlüssel zum Erfolg – eine selektive Handlese die Voraussetzung für einen hervorragenden Jahrgang!