Das Frühjahr brachte ideale Bedingungen für den Vegetationsstart und durch zahlreiche Regenfälle hatten wir alle Hände voll zu tun um das Wachstum der Reben in die richtige Form zu bringen. Gegenüber dem Vorjahr hatten wir ein doppelt so schnelles Wachstum, was zahlreiche zusätzliche Arbeitsstunden im Weingärten mit sich brachte. Die Blüte begann in der ersten Juni Hälfte und vollzog sich rasch, wenngleich durch eine heiße Wetterperiode manche Rebsorten etwas verrieselten, was zur ersten Ertragreduktion führte. Die Natur stellte damit mit lockerbeerigen kleineren Trauben die ersten Weichen zu einem großartigen Jahrgang. Im Juli hatten wir noch reichlich Niederschläge, wo ein gezieltes Entfernen von Blättern essentiell war. Denn nur mit einer luftigen, aber doch Schattenspendenen Laubwand konnte man den sehr fordernden Sommer überstehen. Denn nach dem Regen im Juli hatten wir zahlreiche trockene und heiße Tage im August, was zu einem früheren Reifestart führte. Wir haben am 9. September mit der Ernte begonnen und hatten zuerst im Kopf, dass wir noch ein paar Wochen mit der Hauptlese warten müssten. Aber die ersten Traubensäfte im Keller überraschten uns doch etwas mit einer bereits sehr weit fortgeschrittenen Reife und vor allem mit einer bereits sehr ausgeprägten Aromenreife. Damit haben wir dann am 12. September mit der Hauptlese begonnen, die sich bis 11. Oktober erstreckte. Innerhalb dieser 30 Tage hatten wir aber nur 14 Lesetage, denn die Lese wurde von ein paar Regenfällen immer wieder unterbrochen, wodurch wir immer wieder etwas zuwarten mussten und durch unser neu umgebautes Pressehaus hatten wir auch die Schlagkraft alles am perfekten Punkt zu ernten. Durch die kühlen Nächte hatten wir so gut wie keinen Botrytisdruck, die Trauben präsentierten sich vollreife, aber knackig und es ist wohl einer der aromatischsten und würzigsten Jahrgänge der letzten Jahre. Die ersten Verkostungen von bereits durchgegoren Weinen macht uns überaus glücklich und nun haben die Weine noch eine lange Zeit der Reife vor sich.